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Fragen, die andere zu diesem Thema gestellt haben

Titel (Pflichtfeld) Kaufsucht
Fragedatum 15. 01. 2014
Frage (Pflichtfeld)

Ich habe ein etwas problematisches Anliegen..ich bin meiner Meinung nach kaufsüchtig! Ich bestelle oft online! Durch die einfache Art zu bestellen, fällt es mir besonders schwer, den kontinuierlichen Einkauf zu unterlassen! Da ich momentan in der Lehre sehr wenig Geld verdiene, für meine 21 Jahre, wird die Zahlung schwierig! Da ich bereits an einem Zeitpunkt angelangt bin, in welchem ich in ca. 2 Monaten Rechnungstotalbeträgevon bis zu 1\'200 Franken erlangt habe, konnten mir nur meine Eltern aus der Geldnot retten! Das bereits zum 3. mal! Auch Gespräche mit meinen Eltern ergaben keine Besserung! In meinem Kopf immer der gleiche Gedanke: ,, Irgendwie kann ich es schon bezahlen\'\'^^ Ich bin wütend auf mich, dass ich so dumm handle aber ich kann es einfach nicht lassen!!! Aus diesem Grund brauche ich Eure Hilfe. Gibt es irgend eine Möglichkeit, dieses Laster abzulegen, durch fremde Hilfe bzw. Therapien? Um eine baldige Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar? LG Fabienne
Antwort

Liebe _Fabienne_92

Vielen Dank für dein Vertrauen gegenüber dem Tschau. Nur schon indem du so offen und realistisch deine Situation beschreibst und dir überlegst, wie du die Sache angehen könntest, hast du einen wichtigen Schritt gemacht. Es braucht nämlich ganz viel Mut und zeugt ausserdem von persönlicher Stärke, zu erkennen, dass etwas nicht rund läuft, und in Betracht zu ziehen, sich Hilfe zu holen.

Zu deiner Frage, ob du etwas gegen deine Kaufsucht machen kannst: Ja, es gibt Möglichkeiten dieses Problem anzugehen. Du hast selber schon die Möglichkeit, fremde Hilfe in Anspruch zu nehmen, aufgeführt. Wir möchten dir diesen Schritt ans Herz legen, da du schilderst, dass Gespräche mit deinen Eltern bis jetzt noch nicht viel gebracht haben. Deine Eltern machen sich wahrscheinlich Sorgen und haben Angst, dass du z.B. immer mehr Schulden anhäufst. Ein Gespräch mit einer neutralen Fachperson hat den Vorteil, dass sie Erfahrung hat mit solchen Situationen und sie ganz professionell sowie unvoreingenommen die Sache analysiert und mit dir gemeinsam ganz konkrete Lösungen erarbeitet. Da geht es eben darum, genau zu schauen, was an offenen Rechnungen da ist, wie man vermeiden kann, dass Mahnungen kommen und wie du dann anschliessend Schritt für Schritt auch den Drang, der bei dir zum Kaufen führt, erkennst und im Verhalten gezielt gegensteuern kannst. Wie gesagt, hast du da viele Möglichkeiten. Die sogenannte Kaufsucht – also der unwiderstehliche Drang, immer wieder etwas kaufen zu müssen, ungeachtet der Konsequenzen, die daraus entstehen können – ist ein weit verbreitetes Problem bei Jugendlichen und Erwachsenen. Manche belohnen sich so. Andere kompensieren möglicherweise ein schwaches Selbstbewusstsein. Dritte wiederum tun sich schwer damit, sich zurückzuhalten: Es kann ganz viele Gründe geben, weshalb jemand zu viel einkauft und über seine Verhältnissen lebt. Hier sein persönliches Muster sich bewusst zu machen, ist daher wichtig. Genau da kennen sich die entsprechenden Beratungsstellen gut aus. Dort arbeitende Beraterinnen/Berater unterliegen einer Schweigepflicht, somit erfährt niemand etwas davon, ausser du möchtest es ausdrücklich. Z.B. könnte so ein Fall sein, wenn du möchtest, dass die Eltern beigezogen werden. Es kann nämlich viel bringen und eher zu einem Kompromiss führen, wenn eine neutrale Fachperson ein Familiengespräch leitet und im Gespräch vermittelt. Aber du hast es schlussendlich in der Hand, was du erzählen und wie weit du gehen möchtest.
Wir geben dir hier den Link zur Website der Berner Gesundheit an, einer Stiftung für Gesundheitsförderung und Suchtfragen, die auch Beratungen rund um das Thema Kaufsucht anbietet. Du kannst dich unter ihrer Telefonnummer melden und wirst dann mit einer Fachperson verbunden, der du dein Anliegen erklären kannst. Je nach dem wie du möchtest, bleibt es bei diesem Telefonat oder du kannst einen Termin für ein erstes Informationsgespräch abmachen. Wie du auf der Seite siehst, ist das Angebot in der Regel kostenlos.

Es ist uns bewusst, dass ein derartiger Schritt ganz viel Mut und Überwindung braucht. Wir denken aber - vor allem auch, weil du die Option einer externen Hilfe selber in Betracht gezogen hast – dass du dank einer professionellen und neutralen Beratung, einen wichtigen Schritt machen kannst, der zur Beruhigung deiner momentan verzwickten Situation führen könnte. Gerne geben wir dir aber noch ein paar Anregungen, was es für Alternativen gibt, dich abzulenken, wenn du wieder das starke Verlangen verspürst, online zu bestellen:

  • Stell dir vor, wie es sein würde, wenn du das begehrte Produkt erst in einem Monat besitzen würdest. Diese Überlegung könnte dir dabei helfen, den Moment des Begehrens zu dämpfen und Distanz zu finden.

 

  • Mach Inventar: Nimm z.B. deinen Kleiderschrank unter die Lupe, räume alles aus und verschaffe dir einen Überblick über das, was du schon hast. Oft stösst man da auf wahre Fundstücke, die man da entdeckt. Das kann ablenken und gleichzeitig aufzeigen, dass du vieles schon besitzt. Gleichzeitig ist es sehr kreativ, ganz neue Kombinationen auszuprobieren, vielleicht auch mal ein Kleidungsstück etwas abzuändern.
  • Komm deinem Verhalten auf die Spur und lerne dich besser kennen: Beobachte dich selber und schreibe allenfalls auf, was genau das berauschende Gefühl beim Einkaufen ist. Achte vermehrt darauf, wann du den Kaufwunsch verspürst. Gibt es Auslöser, die sich eventuell wiederholen? Hier geht es darum, dem Kaufrausch auf die Schliche zu kommen, denn was man erkennt und bewusst erlebt wird, beherrscht einen möglicherweise weniger. Das ist gerade dann hilfreich, wenn du Gegensteuer geben möchtest.
  • Notiere dir im Voraus auf einen Zettel, was du genau einkaufen möchtest. Dieser Schritt kann helfen, die Selbstkontrolle zu erhöhen, was wiederum nützlich sein kann, nicht unüberlegt einzukaufen.
  • Bezahle bewusst bar und achte darauf, dass du nicht mehr Geld im Portemonnaie hast als das, was du tatsächlich ausgeben kannst. Das schützt dich vor unangenehmen Überraschungen, wenn die Abrechnung der Kreditkarte oder der Bankkarte kommt.
  • Einnahme-Ausgabe-Check: Eine Hilfe kann auch sein, wenn man ein Büchlein führt, in dem man jedes Mal den Betrag hineinschreibt, den man ausgegeben hat. Auch das erhöht die Achtsamkeit. Weitere Tipps haben wir bei tschau.ch auch unter diesem Link aufgeführt.

Auch dieser Link könnte interessant für dich sein, weil du hier eine kurze Beschreibung zu „Kaufsucht“ findest. Wie gesagt: Je besser du verstehst, wie du im Kaufmoment tickst, desto eher findest du einen Ausweg aus dem Konflikt.

Wir wünschen dir nun alles Gute und hoffen, dass du den Mut und die Energie findest einen Schritt weiterzugehen, damit du dein Problem in Angriff nehmen kannst. Deine Ehrlichkeit und deine Überlegungen zu der ganzen Situation sind sicher schon einmal eine gute Grundvoraussetzung dafür.

Liebe Grüsse, dein Tschau

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