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Fragenarchiv

Titel (Pflichtfeld) konsum
Fragedatum 28. 12. 2014
Frage (Pflichtfeld)

Wie komme ich vom täglichem Cannabis konsum weg? Danke & Gruss Chunt
Antwort

Liebe Chunt,

wir hoffen, dass du gut ins neue Jahr gerutscht bist! Es ist eine spanndende Frage, die du stellst und die wir dir sehr gerne beantworten. Danke für dein Vertrauen und eine Offenheit. Es ist toll, dass du deinen Konsum hinterfragst und auch etwas änderen möchtest. Dafür hast du unseren ganzen Respekt!

Wir listen dir punktweise auf, wie du vorgehen könntest - im Idealfall lässt du dich dabei begleiten von einer Fachperson. Wir nennen dir daher gleich zu Beginn Adressen, die dich begleiten. Hier findest du die Adressen in der Stadt und im ganzen Kanton Zürich. Ein sehr gutes Angebot, bei dem du dich - auch online - coachen lassen kannst ist safezone.ch. Das Angebot ist kostenlos und anonym - klick rein. Es lohnt sich, weil es auf der Homepage auch Selbsttests und z.B. ein Forum hat, wo du dich mit anderen vernetzen und austauschen kannst. Begleitung ist ja bei jeder Reise hilfreich und willkommen.

Hier unsere allgemeinen Bemerkungen:

  • Was ist meine Motivation? Um sein Verhalten und seine Gewohnheiten erfolgreich und auch längerfristig ändern zu können, ist es gut, wenn du dir ganz klar darüber ist, welchen Mehrwert, also welche Vorteile du hast. Am einfachsten ist es daher, wenn du dir eine Liste machst. Schreibe auf der einen Rubrik auf, was du gewinnst, wenn du deinen Konsum veränderst. Da könnten z.B. Punkte stehen wie z.B. dass du Geld sparst; dass du mehr Freiheit hast, weil du nicht abhängig bist von einem Stoff oder dass du dich an Parties und Begegnungen bewusster erinnern kannst usw. In der anderen Rubrik schreibe die Nachteile auf.
  • Wann kiffe ich - worauf bin ich besonders anfällig? Je besser du dich kennst, desto einfacher kannst du Gegensteuer geben. Die Beobachtungen helfen dir, dein persönliches Muster zu erkennen. Daraus kannst du dann deine Strategie ableiten, wie du deinen Konsum besser in den Griff bekommst. Versuche also herauszufinden, in welchen Situationen du Cannabis konsumierst: Ist es gemeinsam mit Freunden? Ist es dann, wenn du allein bist und Entspannung brauchst? Kiffst du, weil es in der Clique irgendwie dazugehört? Oder ist es bereits Gewohnheit? Spielen Druck oder Langeweile eine Rolle? Tipp: Eine gute online-Hilfe, um sich klarer zu werden, was hinter dem Konsum steckt und wo man steht, ist checken.ch. Im Online-Tool kannst du auch Ziele ableiten bzw. ein Logbuch führen, wenn du magst.
  • Ziele formulieren und Stolpersteine vermeiden: Definiere Ziele. Wann möchtest du was erreichen? Überlege dir, wo es Stolpersteine gibt und wie du damit umgehen möchtest. Solche könnten z.B. sein: Ein Freundeskreis, bei dem alle kiffen. Dein Lieblingslokal, wo du gleichzeitig Stoff kaufst, usw. Lass dich nicht abschrecken! Jede Änderung ist am Anfang vielleicht anstrengend - wir Menschen sind aber sehr anpassungsfähig. D.h. du kannst dir neue Dinge aneignen, Routine erwerben. Das ist eine Stütze und wird dir helfen, deine Ziele zu erreichen. Schaue die Stolpersteine als Herausforderung an. Motiviere dich mit dem, was du gewinnst.
  • Bedenken ernst nehmen: Habe keine Hemmungen, Hilfe vor Ort zu organisieren. Es ist ein Zeichen von Stärke, zu erkennen, wenn man Hilfe braucht und sie anzunehmen. Die Fachstellen, die wir dir oben nannten, beraten dich auch, wenn du z.B. Entzugserscheinungen spüren solltest. Du bist da wirklich nicht allein.
  • Bewältigungsstrategien entwickeln: Du weisst, dass es dir schwer fällt, dem Kiffen zu widerstehen, weil deine Kumpels dabei sind? Versuche, Vertraute und Verbündete zu finden. Weihe z.B. deine beste Freundin ein, dass sie dir Feedback gibt, wenn du wieder rückfällig wirst. Lege dir eine Formulierung parat, die du einüben kannst, so dass sie dir auch unter Druck leicht über die Lippen kommt. Wenn du nicht offen sagen willst, dass du aufhören möchtest, dann könntest du auch sagen: "Heute nicht - ich muss/will morgen unbedingt fit sein." Wenn es sehr schwer fällt, Nein zu sagen: Besuche Lokale nicht, so lange du dich noch nicht stark fühlst, Nein zu sagen. Belohne dich und freue dich, wenn es dir gelingt, einen Tag zu widerstehen. Belohne dich das nächste Mal, wenn du es schaffst, zwei Tage clean zu sein usw. Ein Tipp: Bezahle das Geld, das du sparst, auf ein separates Konto ein, mit dem du dir irgendwann einen Herzenswunsch wie z.B. eine Reise erfüllst. Aus Erfahrung können wir zudem sagen, dass Sport ein echter Stimmungsaufheller ist. D.h. Sport hilft dir, allfällige Durststrecken zu überstehen und dich ggf. abzulenken, wenn du grossen Druck verspürst. Vielleicht braucht es am Anfang Überwindung. Ob du joggst, schwimmst, einfach bewusst z.B. nicht das Tram oder den Bus nimmst und zügig zwei Stationen zu Fuss gehst oder sogar z.B. Yoga für dich entdeckt: Entscheidend ist, dass du dich bewegst, gelegentlich auspowerst und auch für Entspannungsmomente sorgst, die genauso wichtig sind.

Nun hoffen wir, dass wir dir ein paar Tipps geben konnten, wie du dein Vorhaben anpacken könntest. Wir wünschen dir auf alle Fälle gutes Gelingen und viel Kraft. Wenn du magst: Lass uns wissen, wie es mit dir weitergeht. Liebe Grüsse, dein Tschau

 

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