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Fragen, die andere zu diesem Thema gestellt haben

Titel (Pflichtfeld) Motivation für die letzten 6 Monate Lehre
Fragedatum 30. 12. 2010
Frage (Pflichtfeld)

Liebes Tschau-Team Ich bin bereits im 4.Lehrjahr als Optikerin und wollte schon im 1.Jahr die Stelle wechseln.Leider war das nicht möglich.Jetzt,ein halbes Jahr vor der Prüfung halte ich es kaum noch aus!Alles muss ich mir selbst beibringen!Mein Chef schlägt mir auf die Finger vor den Kunden!!Das ganze Arbeitsklima ist grauenhaft,jeder kämpft gegen jeden,lästert oder schleimt sich beim Chef ein.Er schreit dauernd rum,brüllt was für einen schlechten Lehrling er hat.Im 1.Jahr musste ich ihm 1100.-zahlen weil ich angeblich eine Brille in diesem Wert zerstört habe.Das kann aber nicht sein,ich hatte damals Ferien.Die Lehrlingsberatung meinte damals,dass ich selbst schuld sei und dass es unmöglich sei eine andere Lehrstelle zu finden.Ich habe alles versucht und komme nicht von da weg!!Jeden Tag ist es die Hölle für mich dort hin zu gehen.Auch meine Lebensfreude nimmt ständig ab,was mir meine Familie,Kollegen und mein Freund bestätigen,was ihnen auch grosse Sorgen bereitet.Da jetzt auch noch Prüfungen anstehen,ist es noch viel schlimmer.Ich werde wie Dreck behandelt,alles was ich kann habe ich mir selbst beigebracht!!Ich habe solche Angst dass ich es nicht schaffe,dabei wünsche ich mir nichts sehnlicher!Eine Zeit lang hatte ich sehr schlimme Schlafstörungen,ich war sogar beim Psychologen.Das ist mittlerweile besser,doch ich habe immer noch jeden Tag das Gefühl dass ich in die Hölle muss! Bitte,bitte helft mir wie ich noch Motivation für das letzte halbe Jahr finden kann!!! Danke
Antwort

Liebe FlowerPower Dass unter diesen Umständen das Arbeiten für dich sehr anstrengend und kräfteraubend ist, dies ist gut zu verstehen. Doch wahrscheinlich ist es wirklich fast unmöglich, nun für das letzte halbe Jahr noch eine neue Lehrstelle zu finden und es nun einfach darum geht, diese rund 6 Monate noch möglichst gut hinter sich zu bringen. Dazu ein paar Tipps und Ueberlegungen: Auch wenn es dir auf den ersten Blick wahrscheinlich als \"nicht möglich\", \"sinnlos\" oder \"bringt nichts\" vorkommt: Doch ein gutes Gespräch mit dem Chef könnte viel dazu beitragen, dass die nächsten 6 Monate noch möglichst positiv verlaufen. Du könntest ihn gleich zu Beginn des neues Jahres mal fragen, ob er nach Arbeitsschluss noch kurz Zeit habe, du würdest gerne mit ihm sprechen. Wichtig: In diesem Gespräch geht es weder darum, sich \"einzuschleimen\" noch darum, ihm Vorwürfe zu machen. Sondern einzig und alleine darum, dass du ihm sagst, dass die letzten 3.5 Jahre ja nicht nur einfach waren, doch dass es von deiner Seite her ein Anliegen sei, die letzten 6 Monate noch möglichst gut zusammen zu verbringen. Du würdest dich dafür mehr als 100 Prozent einsetzen, damit es so wird. Ja, vielleicht hat er sogar ein paar Tipps, wie es seines Erachtens möglich sein wird, diese Zeit noch gut zusammen zu arbeiten. Nochmals: Wichtig ist, ihm keine Vorwürfe zu machen, denn das Gespräch sollte natürlich auf keinem Fall in einem Streit enden. Doch es ist gut möglich, dass eine solche Aktion von dir sein Denken über dich positiv verändert. Dann ist es sicher ganz wichtig, dass du versuchst, neben der Arbeit abzuschalten. Dass du dir in deiner Freizeit also ganz bewusst versuchst \"Tankstellen\" zu schaffen. \"Tankstellen\" sind Orte, an welchen es dir gut geht, wo du Alltagssorgen etwas vergessen kannst und du dich mit neuer positiver Energie auftanken kannst. So, dass du wieder gestärkt in den Alltag einsteigen kannst. Das kann beim Sport sein, beim Treffen mit Leuten die einem wichtig sind, ein Spaziergang in der Natur oder ein Wellness-Abend für sich. Also einfach Dinge, bei welchen man spürt, dass sie einem gut tun. Dann könntest du dir überlegen, ob es für dich nicht hilfreich wäre, wenn du dich mit anderen Lehrlingen aus der Berufsschule regelmässig triffst und gemeinsam dich mit ihnen auf die Abschluss-Prüfung vorbereitest. Leute, die nichts mit deinem Betrieb zu tun haben also, die jedoch sich mit den gleichen fachlichen Fragen auseinandersetzen wie du. Könnte ein solch gemeinsames Lernen nicht motivierend sein? Und gerade weil du schreibst, dass du dir vieles hast selber beibringen müssen, könntest du sicher auch inhaltlich von einer solchen Lerngruppe profitieren. Weiter könntest du dir überlegen, ob es vielleicht hilfreich wäre, dich noch weiterhin durch eine psycholgische Fachperson begleiten zu lassen. Dies könnte der Psychologe sein, bei dem du schon warst und du meldest dich mal bei der folgenden Beratungsstelle (Achtung: Lasse dich vom Namen dieser Stelle nicht irritieren). http://www.erz.be.ch/erz/de/index/erziehungsberatung/erziehungsberatung/ueber_uns.html Und hier findest du die Adresse einer Beratungsstelle in deiner Nähe: http://www.erz.be.ch/erz/de/index/erziehungsberatung/erziehungsberatung/regionalstellen.html Zum Schluss: Natürlich könntest du dir auch überlegen, dich wegen des Betriebes auch mal an den Berufsinspektor oder an die Lehraufsichtskommission des kantonalen Amtes für Berufsbildung zu wenden. Lese doch mal dazu den folgenden Abschnitt \"Schwierigkeiten in der Lehre\": http://www.berufsberatung.ch/dyn/1307.aspx Nun wünschen wir dir ganz viel Kraft und Motivation für das nächste halbe Jahr und hoffen, dass es möglichst reibungslos verläuft. Herzliche Grüsse, dein Tschau
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