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Fragen, die andere zu diesem Thema gestellt haben

Titel (Pflichtfeld) Vater surft auf Erotikseiten
Fragedatum 02. 10. 2012
Frage (Pflichtfeld)

Hallo liebes tschau-Team! Ich bin 18 Jahre alt und wohne noch bei meinen Eltern. Jeder von uns dreien hat einen eigenen Computer, allerdings darf ich den meines Vaters benutzen, falls ich Dokumente ausdrucken muss. Wann immer man das Internet an seinem Computer öffnet, erscheinen die Seiten, die er zuletzt besucht hat. Seit ungefähr drei Monaten sind das fast ausschliesslich Erotikseiten. Meistens geht es um «diskrete» Frauen, die man in der Nähe unseres Wohnortes zum Sex treffen kann, machmal geht es auch um erotische Massage, früher ebenfalls Pornoseiten, jetzt aber nicht mehr. Mein Vater ist pensioniert, unter der Woche sind weder meine Mutter noch ich tagsüber zu Hause, es wäre ihm ein leichtes, eine oder mehrere Affären zu unterhalten. Ich weiss nicht, wie ich mit diesen Informationen umgehen soll, ob ich ihn zur Rede stellen soll oder ob das nicht meine Sache ist. Natürlich macht es mich auch traurig. Ich möchte nicht, dass meine Mutter verletzt wird (vielleicht weiss sie auch schon davon?), und finde, wenn er schon solche Seiten besuchen muss, dann soll er es wenigstens unauffällig tun und verhindern, dass ich jedes mal etwas davon mitbekomme, wenn ich am Computer ein Dokument für mein Studium ausdrucken muss. Was meint ihr, wie soll ich mich verhalten? Ich bin ziemlich ratlos. Danke für eure Hilfe.
Antwort

Liebe warhol

Vielen Dank für deine Offenheit. Dass dies für dich in vielfacher Hinsicht eine schwierige Situation ist, kann man sehr gut nachvollziehen. Du wurdest ungewollt damit konfrontiert und musst nun entscheiden, wie du damit umgehen willst. Wie du wahrscheinlich selbst weisst: DEN richtigen Weg gibt es in dieser Angelegenheit nicht, sondern schlussendlich musst du dich auf dein Gefühl verlassen, welche Variante dir als geeignet erscheint.

Es ist eine Tatsache, dass Seiten mit sexuellen Inhalt zu den Seiten im Internet gehören, die am meisten aufgerufen werden. Gerade bei Männern ist es deshalb überhaupt keine Seltenheit, wenn sie - regelmässig oder gelegentlich - sich auf solchen Seiten aufhalten. Ruft man gewisse Erotikseiten auf, so erscheinen oft ungewollt sogenannte Pop-up's (http://de.wikipedia.org/wiki/Pop-up), die oft auf sexuelle Angebote in der näheren Umgebung hinweisen. Theoretisch denkbar deshalb, dass dein Vater auf Sexseiten herumsurft, dabei jeweils Pop-up's erscheinen und diese Seiten dann "minimalisiert", so dass sie bloss noch unten in der Liste erscheint. Stellt der Vater den Computer aus, schliesst er vielleicht die Pornoseiten, jedoch nicht die Pop-up's. Wird der Computer dann wieder in Betrieb genommen, werden diese Angebots-Seiten wieder sichtbar. Wieso diese Erklärungen? Es zeigt dir eine von mehreren möglichen Varianten, wie du mit diesem Thema umgehen könntest: Du könntest dir sagen, dass es zwar sehr unangenehm ist, wenn man den eigenen Vater dabei "erwischt", doch dass es halt eine Tatsache ist, dass viele Männer auf erotischen Seiten rumsurfen. Doch dass diese erotischen Angebote nicht unbedingt bedeuten müssen, dass dein Vater diese Angebote auch nutzt. Eventuell handelt es sich um sogenannte Pop-up's oder aber, dein Vater ruft diese Seiten einfach deshalb auf, weil es ihn interessiert, was alles in eurer Umgebung alles geboten wird. Mit anderen Worten: Viele Männer schauen sich zwar solche Angebots-Seiten an, nutzen dann aber schlussendlich das Angebot nicht. Nebenbemerkung dazu: Falls dein Vater diese Angebote wirklich nutzt, würde er dann nicht mehr darauf achten, dies zu verheimlichen? Oder gehört es zu ihm, dass er bei solchen Sachen eher wenig achtsam ist und vieles schlicht vergisst oder nicht  berücksichtigt?

Eine andere Möglichkeit wäre, dass du deinem Vater, entweder mündlich oder schriftlich, mitteilst, dass du froh wärst, wenn er die Browsereinstellung beim Internet so ändern würde, dass beim nächsten Aufstarten nicht die letzten besuchten Seiten kommen, sondern eine leere Seite.  Du gibst deinem Vater so indirekt zu verstehen, dass du realisiert hast, welche Seiten er jeweils besucht und überlässt es quasi ihm, ob er dir irgendwelche Erklärungen darüber geben will.

Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, den Vater direkt darauf anzusprechen. Damit verbunden sind aber einige wichtige Fragen, die du vorher für dich klären sollte: Was erhoffe ich mir davon, wenn ich ihn konfrontiere? Kann ein Vater in einer solchen Frage gegenüber der Tochter überhaupt ehrlich sein? Wenn ja und er zugibt, sexuelle Angebote aktiv zu nutzen; würdest du es dann bspw. deiner Mutter erzählen? Was wären allfällige Folgen, wenn es die Mutter weiss? Falls du es für dich behalten willst: Ist dann nicht einfacher, das aktuelle Wissen (Vater surft auf Erotikseiten, alles andere ist Spekulation) für dich zu behalten als dann quasi Mitwisserin des Ehebetrugs zu werden? Oder möchtest du ihn darauf ansprechen, damit er sein aktuelles Verhalten (sei dies surfen, sei dies allenfalls "fremdgehen") eingesteht? Oder weil dir am liebsten wäre, wenn er dir versichern könnte, dass er sich zwar solche Seiten anschaut, doch dass das Nutzen dieser Angebote für ihn nicht in Frage kommt?

Diese Fragen für sich zu beantworten, ist sicher nicht einfach. Hilfreich könnte sein, wenn du dich mit jemandem darüber austauschen könntest. Gibt es eine beste Freundin, mit der du dich auch über heikle Themen unterhalten kannst? Eine andere Alternative ist, dass du die Situation mal mit einer Fachperson besprichst und ihr die verschiedenen Möglichkeiten durchgeht.  Hier geben wir dir gerne die Adressen von Jugendberatungsstellen im Kanton Zürich an. Wie es der Name schon sagt, unterstützen diese Stellen Jugendliche und junge Erwachsene (zwischen 14 und 25 Jahren) in schwierigen Situationen. Die dort arbeitenden Psychologen/ Psychologinnen unterstehen der Schweigepflicht, da musst du dir also keine Sorgen machen. Die Adressen findest du hier:

In der Stadt Zürich: http://www.stadt-zuerich.ch/content/sd/de/index/beratung/beratung/jugendberatung.html

Im Kanton Zürich: http://www.lotse.zh.ch/service/detail/500060/from/search/156?

Nun wünschen wir dir alles Gute und hoffen, dass du für dich eine gute Lösung findest. Herzliche Grüsse, dein Tschau

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