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Titel (Pflichtfeld) | Krebs |
Fragedatum | 22. 09. 2012 |
Frage (Pflichtfeld) | Hallo Tschau team Meine Mutter bekam vor kurzem die Diagnose Krebs. Ich komme nicht klar mit dieser Diagnose und getraue mich nicht mit meiner Mutter darüber zu sprechen. Können sie mir weiterhelfen?? Danke im Voraus |
Antwort | Liebe Sasa1299, danke für dein Vertrauen. Da haben du und deine Familie unser ganzes Mitgefühl - eine Diagnose einer Krankheit ist für Betroffene und ihr Umfeld nie einfach und mit vielen Gefühlen, Ängsten sowie Ungewissheit verbunden. Menschen reagieren ganz unterschiedlich auf eine Diagnose - das ist auch eine Typfrage: Manche versuchen, zuerst eine Klärung für sich zu finden, bevor sie mit anderen reden. Andere erzählen sehr offen, was sie in dem Augenblick bewegt. Und dann gibt es auch die Situation, dass Betroffene vielleicht nur im engsten Vertrautenkreis (z.B. mit dem Ehepartner oder der besten Freundin) offen über ihre Gedanken sprechen und ansonsten sehr zurückhaltend sind, weil sie nicht unnötige Sorgen verursachen und niemanden belasten möchten. Oft schweigen Eltern, weil sie ihre Kinder schützen möchten und weil sie wünschen, dass der Alltag möglichst "normal" weitergeht. Nun ist es aber so, dass Unwissen genauso belasten kann und zudem Missverständnisse entstehen können. Es ist daher gut, dass du offen sagst, dass du mit der Diagnose nicht klar kommst und eine Lösung suchst. Das zeigt, wie stark du bist und es ist gleichzeitig sehr einfühlsam, dass du dir Gedanken über das Wie machst. Es wäre gut, wenn du in einem ruhigen Augenblick deine Mutter unter vier Augen darauf ansprichst. Du könntest ihr sagen, wie gern du sie hast und dass es dir auch auch aus diesem Grund sehr wichtig ist, zu wissen, wie es ihr geht. Du könntest auch sagen, dass du sie - soweit es dir möglich ist - gerne unterstützen möchtest. Vielleicht geht ihr zusammen spazieren oder du überraschst sie mit einem Tee und Biskuits, die ihr dann gemeinsam geniesst beim Mutter-Tochter-Gespräch. Schaue gut hin: Ich bin sicher, dass dir vielleicht noch eine andere Situation einfallen könnte, die deiner Mutter gefällt: du kennst sie und ihre Gewohnheiten und Vorlieben viel besser als wir aus der Ferne. Eine Variante könnte auch sein, dass du mit deinem Vater vorab sprichst und ihr gemeinsam ein solches Gespräch einfädelt. Und vielleicht könnte auch eine gute Freundin deiner Mutter, eine Schwester/ein Bruder deiner Mutter oder deine Gotte gute Ansprechpartner sein, die dich innerhalb der Familie begleiten, dich auf dem Laufenden halten und mit dir ein Gespräch mit deiner Mutter ermöglichen. Es ist nämlich auch wichtig, dass es auch dir gut geht. Die Schweizerische Krebsliga kennt die Situation sehr gut und hat einen grossen Erfahrungsschatz. Sie hat auf ihrer Website nicht nur viel Infomaterial aufgeschaltet, sondern hat speziell für Jugendliche auch einen Chat eingerichtet, in dem sie an drei Tagen die Woche (Montag, Dienstag, Mittwoch) mit Fachpersonen chatten und alle Fragen stellen können, die sie beschäftigen und für sie wichtig sind. Hier ist der Link zum Chat: http://www.swisscancer.ch/chat/index.html Oft ist es zudem einfacher, im direkten Gespräch die Antworten zu bekommen, die man braucht. Die Krebsliga hat deshalb auch ein sogenanntes "Krebstelefon", bei dem Fachpersonen die ganze Woche durch beraten. Hab' keine Hemmungen, dort anzurufen. Das Angebot ist da, dass es genutzt wird. Hier findest du alle Infos: http://www.krebsliga.ch/de/leben_mit_krebs/beratung_und_unterstutzung/krebstelefon/ Und natürlich kannst du auch uns jederzeit wieder fragen. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Gute! "Häb Sorg zu dir" - liebe Grüsse, dein Tschau. |
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