KONFLIKTE IN DER SCHULE LÖSEN

In der Schule treffen viele unterschiedliche Menschen mit ganz individuellen Erfahrungen, Wünschen und Erwartungen aufeinander. Oft entstehen Meinungsverschiedenheiten und Missverständnisse. Nicht immer entwickeln sich solche Konflikte zu einem handfesten Streit oder zu einer Situation, bei der jeder auf seiner Position beharrt und ein Dialog fast unmöglich erscheint. Oft helfen nämlich schon etwas Distanz, Ruhe und ein Gespräch unter vier Augen, sodass Unstimmigkeiten untereinander unkompliziert gelöst werden können. Wenn das nicht mehr möglich ist, sind die Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter für dich da. Sie unterstützen alle Beteiligten, damit das Klima an der Schule wieder besser werden kann. In besonders akuten Fällen besteht zudem die Möglichkeit, den Schulpsychologischen Dienst in deiner Region in Anspruch zu nehmen. Er vermittelt ebenfalls und hilft, die bestmögliche Lösung zu finden.

KONFLIKTE MIT DER LEHRPERSON

Fühlst du dich von einer Lehrperson ungerecht behandelt? Wirst du immer wieder blossgestellt oder beleidigt? Unternimm etwas dagegen.

Das Gespräch suchen

Suche immer zuerst das Gespräch mit der betroffenen Lehrperson. Gehe aber nicht gleich auf Angriff. Erkläre ruhig, was du erlebst und wie du dich dabei fühlst. Bestimmt ist es möglich, eine gute Lösung zu finden.

DAS SOLLTEST DU BEACHTEN 

Wenn sich die Situation trotz deinen Bemühungen nicht ändert, kannst du ein Gespräch mit der Schulleitung verlangen und deine Lage schildern. Vielleicht gibt es in deinem Schulhaus auch eine Lehrperson, die für solche Fälle Kontaktperson ist. Halte deine Eltern auf dem Laufenden. Vielleicht kommt es zu einem Gespräch mit allen Beteiligten, das heisst mit dir, deinen Eltern, der Lehrperson und der Schulleitung oder der Kontaktperson.

WENN ALLES NICHTS HILFT

Falls der Konflikt trotz mehreren Gesprächen bestehen bleibt, kann der Schulpsychologische Dienst (SPD) oder die Schulsozialarbeit eingeschaltet werden.

LINKS

Noch mehr Infos und gute Impulse zum Weiterdenken liefert www.feelok.ch. Auf der Website haben sie Musterbeispiele, die es einfacher machen, Gespräche zu üben und in die Praxis umzusetzen. Z.B. wie man mit nervenden Banknachbarn umgehen kann. Oder wie ein Feedback an Lehrer gelingen kann. Denn: Jeder Konflikt hat mehrere Seiten – alle sind mehr oder weniger aktiv beteiligt!

Immer eine gute Anlaufstelle bei Problemen, sind die Schulsozialarbeitsstellen. Sie unterstützen alle Beteiligten, beraten dich nicht nur, sondern vermitteln auch unter Schülern bzw. zwischen Schülern und Lehrpersonen. Falls du ihre Telefonnummer oder die Sprechstunden an deiner Schule nicht kennst: Viele Stellen stellen sich online vor. Entweder auf der Website deiner Schule oder auf www.schulsozialarbeit.ch, wo du auf einer Liste deinen Wohnort anklicken kannst.

KONFLIKTE MIT JUGENDLICHEN

PROBLEME AKTIV ANGEHEN

Probleme solltest du nicht vor dir her schieben. Es nützt auch nichts, ihnen auszuweichen. Du solltest möglichst schnell "den Stier bei den Hörnern packen" und mutig nach einer Lösung suchen. Wenn du zu lange wartest, kann es sein, dass die Probleme immer grösser werden und es immer schwieriger wird, sie in den Griff zu bekommen.

KONFLIKT LÖSEN

Viele Konflikte entstehen, weil man sich nicht verstanden oder abgelehnt und ausgegrenzt fühlt, weil man unterschiedliche Bedürfnisse hat oder unterschiedlicher Meinung ist. Im Gespräch mit der anderen Person kann man sich wieder näher kommen, erklären, was einen stört und versuchen, die andere Person zu verstehen, um wieder eine gemeinsame Grundlage zu erhalten. Vielleicht findest du oder ihr gemeinsam einen Weg, wie ihr in solchen Situationen in Zukunft miteinander umgehen könnt, damit sich beide Seiten dabei wohl fühlen. Versuche in Konfliktsituationen als erstes ein klärendes Gespräch zu suchen.

HARMLOS ODER NICHT?

Auseinandersetzungen gehören zum Leben, aber nicht immer verlaufen sie ganz harmlos. Gewalt erscheint in unterschiedlichen Formen. Mal ist sie auffällig und dramatisch, laute Worte werden gewechselt, es kommt zu Schlägen und Körperverletzungen. Mal ist die Gewalt aber unauffällig und hinterlistig, besteht aus Spott und hundert kleinen Gemeinheiten. Kaum jemand achtet darauf, aber diejenige, die sie erduldet, leidet unter Umständen sehr darunter. Es kann sehr schwierig sein, sich aus einer Gewaltsituation zu befreien. Trotzdem musst du alles versuchen, was in deinen Kräften steht. Du hast das Recht darauf, ohne Angst zu leben. Wenn du Angst hast oder schon längere Zeit leidest, dann lies den Text unter "Mobbing".

TIPPS FÜR DEN UMGANG

Vielleicht hörst du den Tipp: "Gehe denen, die gemein zu dir sind, aus dem Weg." Das ist unter Umständen eine gute Strategie, aber ist sicher nicht immer machbar. Du stellst dich ihnen ja kaum absichtlich in den Weg. Meist suchen sie dich und setzen dir zu, wo sie nur können. Zudem hast du oft keine Wahl: Du musst mit ihnen zusammen sein, weil sie in deiner Klasse, im gleichen Schulhaus oder Betrieb sind.
Besser ist dir zu überlegen, wie du dich wehren kannst und mit wem du dich verbünden könntest.
Vergiss nie: Du bist wertvoll, so wie du bist und gerade weil du anders bist als alle andern. Bereits ein einziger Freund oder eine einzige Freundin kann dir viel Stärke geben und dich unterstützen.

Angst, Wut, Ärger, Weinen und Gegenangriffe nützen oft nicht viel, sondern können das Übel verschlimmern. Lass dich nicht provozieren. Oft legen es deine Widersacher nur darauf an, dass du die Fassung verlierst. Versuche, innerlich stark zu sein und nach aussen nicht so zu zeigen, dass du dich ärgerst.
Lass dich nicht erpressen und tu nichts gegen deinen Willen. Bringe nie jemandem Geld oder sonst etwas, weil dir etwas Schlimmes angedroht worden ist. Erzähle unbedingt einer erwachsenen Person davon - beispielsweise deinen Eltern, der Lehrperson oder einer Kontaktperson im Schulhaus - auch wenn du vielleicht Angst hast, dass die Drohungen Wirklichkeit werden. Wenn alle schweigen, haben Gewalttätige und Erpresser ein leichtes Spiel und es entsteht eine Schreckensherrschaft. Du kannst dich auch direkt an die Polizei wenden, wenn du das Gefühl hast, dass dir nicht geholfen wird.

Wenn du sexuell belästigt wirst von deinen Mitschülern musst du sofort Hilfe suchen bei Erwachsenen. Eine sexuelle Belästigung beginnt dort, wo du es als solche empfindest! Niemand darf dir an die Brust oder den Po oder zwischen die Beine fassen.

NÜTZLICHE ADRESSEN IN DEINER REGION

Du möchtest direkt mit jemandem in deiner näheren Umgebung sprechen? Hier haben wir für dich Adressen zum Thema zusammengestellt. MEHR

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